Für Führungskräfte: Dankbarkeit als Führungsinstrument
Dankbarkeit ist nicht nur eine private Angelegenheit. Auch im Arbeitsumfeld kann sie zu einem mächtigen Werkzeug werden. Als Führungskraft haben Sie die Möglichkeit, durch eine Kultur der Dankbarkeit sowohl die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden als auch die Produktivität des Teams zu fördern.
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Erfolgreich führen: Mehr als nur ein Danke
Wenn ich zum Geburtstag Glückwünsche bekommen habe, dann bedanke ich mich. Das ist eine Frage der Höflichkeit. Wenn ich an die Menschen denke, die in meinem Leben und in meinem Herzen sind, bin ich dankbar. Das ist mehr als ein „Dankeschön“.
Dankbar zu sein, ist eine Haltung. Ein Lebensgefühl. Dahinter steckt zutiefst empfundene Wertschätzung und tiefe Anerkennung für etwas, das wir erlebt, geschaffen oder bekommen haben. Das können große und wichtige Dinge sein ebenso wie vermeintliche Nebensächlichkeiten. Der Dankbarkeit ist das egal.
Dankbarkeit geht oft einher auch mit einem Gefühl des Staunens oder gar der Demut angesichts des Wunders des Lebens. Wir halten inne, reflektieren unser Leben und erkennen seinen wahren Reichtum. Diese Erfahrung zeigt sich auch körperlich: Unsere Augen beginnen zu strahlen, das Gesicht entspannt sich, und wir spüren eine Welle von Entspannung und Wärme.
In solchen Momenten fühlen wir uns verbunden – mit uns selbst, mit den Menschen in unserer Umgebung und mit dem Leben als Ganzes. Diese Momente sind so schön und so wertvoll, dass wir sie gerne auch teilen möchten.
Warum Dankbarkeit im Arbeitsalltag wichtig ist
Berufliche Herausforderungen, hoher Druck und anspruchsvolle Ziele gehören zum Alltag vieler Mitarbeitender. In einem solchen Umfeld kann ein einfaches „Danke“ einen großen Unterschied machen. Es zeigt nicht nur Wertschätzung, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Führungskraft und Team. Dankbarkeit schafft ein Klima, in dem Mitarbeitende sich gesehen und geschätzt fühlen – ein entscheidender Faktor für Motivation und Engagement.
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Die Aufmerksamkeit lenken
„Wie soll ich denn dankbar sein angesichts dessen, was gerade in der Welt passiert?“ Vielleicht gehen Ihnen solche oder ähnliche Gedanken durch den Kopf, wenn Sie diesen stg-Impuls lesen. Das ist verständlich, und es ist ok so.
Denn – ja – auch dieses Jahr sind viele schreckliche Dinge passiert. Vielleicht war und ist Ihr Leben auch im Privaten anstrengend und belastend. Eine dankbare Haltung im Leben möchte all das nicht wegschieben oder klein reden. Sie verändert allerdings den Fokus unserer Wahrnehmung. Weg von dem, was gerade schwer ist, was nicht geht oder nicht mehr, was schmerzt. Hin zu dem, was da ist, Freude macht und Kraft gibt, was – trotz allem – gelingt und trägt. Die Wahrnehmung geht voraus und der Körper folgt. Das ist die „Magie“ der Dankbarkeit.
Und wenn es gelingt, dass der „emotionale Zeiger“ nicht sofort zurückspringt, dann kommt die Dankbarkeit auch nicht allein. Sie hat andere positive Gefühle im Schlepptau – Freude, Zuversicht oder Entspannung zum Beispiel. So kann ein vermeintlich kleiner Moment der Dankbarkeit einen Riesenunterschied für den Tag machen.
Eines ist sowieso gewiss: Wenn wir dankbar sind, haben Ärger und Co. Pause. Denn Dankbarkeit lässt sich nicht gleichzeitig mit belastenden Gefühlen wie Angst, Ärger oder Hilflosigkeit empfinden.
Und übrigens: Das Weitertransportieren dieses Dankbarkeitsgefühls bringt so manch positive Überraschung mit sich! Sie werden sehen, wie sich Ihr Umfeld und gerade auch Ihre Mitarbeitenden Ihnen gegenüber ändern – und wie Sie selbst eine ganz neue Resilienz entwickeln!
Wofür man dankbar sein kann
- Unsere Gesundheit
- Unsere Partnerin oder unseren Partner
- Eigene Kinder oder Enkel, Nichten oder Neffen
- Menschen, die uns am Herzen liegen
- Ein gemütliches und sicheres Zuhause
- Das Glück, in einem freien und friedlichen Land zu leben
- Talente und Fähigkeiten, die wir haben und entwickeln können
- Die Möglichkeit, das eigene Leben zu gestalten
- Hobbies, die uns Freude machen
- Einen Job, der den Lebensunterhalt sichert
- Eine Begegnung oder ein paar Worte „nebenbei“
- Ein Lächeln
- Einen Sonnenstrahl
Und wofür sind Sie heute dankbar?
Brücken bauen durch Dankbarkeit
Dankbarkeit fühlt sich nicht nur gut an. Sie trägt auch zu besseren Beziehungen bei, indem sie das soziale Miteinander unterstützt. Denn Dankbarkeit heißt auch Verbundenheit – und das ist etwas, was lebenswichtig für uns ist.
Jemand anderem zu danken, tut nicht nur einem selbst gut, sondern auch der- oder demjenigen, dem man dankt. Denn unser Dank bedeutet soziale Anerkennung, und die ist ein äußerst wirksames Mittel, um Beziehungen zu stärken. Der Dank wirkt sogar auf die oder den Dankenden selbst zurück. Denn wer dankt, fühlt sich anschließend verbundener mit dem, dem er gedankt hat. Das Zusammenleben wird angenehmer. Und die Wirkung potenziert sich: Wer mit dankbaren Menschen zusammen ist, entwickelt ebenfalls mehr Dankbarkeit.
Das heißt also: Ein kleines Dankeschön – ernst gemeint und auch so wahrgenommen – macht einen echten Unterschied.
Dankbarkeit: Spuren im Gehirn
Wer dankbar ist, das zeigen Studien, leidet weniger unter Angst, Ärger, Stress, Schlafstörungen, körperlichen Krankheitssymptomen und Depressionen. Regelmäßig praktizierte Dankbarkeit hinterlässt Spuren in unserem Gehirn. Positive Spuren.
Das jedenfalls fand ein Forschungsteam der Indiana University heraus. Sie machten ein Experiment mit 43 Probandinnen und Probanden, die sich alle aufgrund von Depressionen oder Angststörungen in professioneller Behandlung befanden. 22 von ihnen sollten zu Beginn ihrer Sitzungen dreimal wöchentlich 20 Minuten lang einen Brief schreiben. In diesem drückten sie der Empfängerin oder dem Empfänger ihre Dankbarkeit aus – ungeachtet dessen, ob sie ihnn anschließend tatsächlich absenden wollten oder nicht. Nach drei Monaten fand bei allen Teilnehmenden der Studie ein Gehirnscan statt.
Was, meinen Sie, kam raus? Die 22 Proband*innen mit der Dankbarkeitsübung zeigten gegenüber der Kontrollgruppe deutlich mehr Aktivität in den durch die Dankbarkeit aktivierten Gehirnregionen, nämlich Frontal-, Parietal- und Hinterhauptlappen. Das sind übrigens nicht dieselben Gehirnregionen wie bei anderen angenehmen Gefühlen oder Empathie. Dankbarkeit ist im Gehirn demnach als eigenständige Emotion aktiv. Der Effekt war auch drei Monate nach dem Experiment noch erkennbar.
Das heißt: Dankbarkeit „baut“ im wahrsten Sinne des Wortes das Gehirn um – und das dauerhaft. Je öfter und regelmäßiger Sie sich in Dankbarkeit üben, umso schneller, langfristiger sowie stärker wird sie in Ihrem Gehirn verankert.
Studien zeigen, dass die Investition in ein EAP nicht nur langfristig die Produktivität steigert, sondern zugleich die Arbeitsatmosphäre verbessert. Informieren Sie sich über unser Employee Assistance Program (EAP), das Ihren Mitarbeitern professionelle Unterstützung bei beruflichen und privaten Belastungen bietet. EAP-Jetzt entdecken!
Praxisteil für Führungskräfte
Den Dankbarkeitsmuskel trainieren
Dankbarkeit spüren und auch zeigen zu können, lässt sich lernen. Zum Glück. Denn sie ist auch eine Frage der eigenen Erfahrung und Wiederholung.
In der Psychologie wird eine dankbare Haltung nicht ohne Grund als „wirkungsintensive Lebenseinstellung“ bezeichnet. Das bedeutet: Bewusst praktiziert und trainiert, entfaltet Dankbarkeit eine starke positive Wirkung. Sie fungiert auf diese Weise als Hebel für mehr Lebensfreude und Lebensqualität.
Schon kleine Übungen helfen weiter. Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps für die private als auch die berufliche Umsetzung. Probieren Sie sie aus, und erleben Sie das warme Gefühl der Dankbarkeit – jeden Tag!
Dankbarkeit im Privatleben
Tipp 1: Dankbarkeit verschenken
Gerade zu Weihnachten können Sie sich selbst eine Freude machen und Ihre Dankbarkeit verschenken. An den wichtigsten Menschen in Ihrem Leben. Sie selbst!
So geht’s:
- Nehmen Sie eine schöne (Weihnachts-)Karte oder einen Bogen besonderen Papiers.
- Schreiben Sie sich zu Weihnachten, wofür Sie dieses Jahr dankbar waren oder sind. Gerade dieses Jahr!
- Als Struktur können Ihnen folgende Fragen dienen:
- Was habe ich konkret gemacht?
- Welches Ergebnis habe ich damit erzielt? Was hat sich dadurch verändert?
- Was habe ich mir dadurch erfüllt – nicht unbedingt materiell, sondern emotional oder auf die Bedürfnisse bezogen?
- Sagen bzw. schreiben Sie sich ganz konkret: DANKE!
- Verschließen Sie die Karte bzw. den Brief. Legen Sie sie unter den Weihnachtsbaum – als Geschenk, das Sie sich selbst machen!
Lesen Sie die Karte und spüren Sie die Dankbarkeit!
Tipp 2: Danke sagen
Advent, Weihnachten und das Jahresende sind auch passende Anlässe, um „Danke“ zu sagen. Um Menschen, die Ihr Leben schöner, leichter oder reicher machen, genau das zu sagen oder zu schreiben und ihnen damit zu zeigen, dass sie wichtig für Sie sind.
So geht’s:
- Suchen Sie sich drei Menschen in Ihrem privaten oder beruflichen Leben, denen Sie danken möchten. Dem Postboten zum Beispiel, der Ihre Online-Einkäufe zu zuverlässig nach Hause liefert. Ihrer besten Freundin, die immer ein Ohr für Sie hat. Oder Ihrem Physiotherapeut,en der Sie nach der Sportverletzung im Sommer buchstäblich wieder auf die Beine gebracht hat.
- Überlegen Sie, welche Form sich am besten dafür eignet. Eine handgeschriebene Karte mit etwas Trinkgeld, ein Dankeschön beim gemeinsamen Abendessen oder ein Anruf?
- Tun Sie’s – sagen Sie „Danke“! Tun Sie‘s ganz bewusst und achten Sie darauf, wie Sie sich dabei und danach fühlen und was Sie spüren.
Sie werden sehen: Das Geschenk machen Sie sich auch selbst!
Tipp 3: Dankbarkeit sammeln
Im Laufe eines Jahres gibt es viele Momente, um dankbar zu sein. Kleine und große. Kurze und lange. Wenn wir sie aufschreiben – ganz kurz mit ein paar Stichworten zum Kontext, halten wir sie fest. Damit konservieren wir die Kraft der Dankbarkeit.
So geht’s:
- Suchen Sie ein besonderes Gefäß, ein schönes Glas mit Deckel, einen besonderen Karton oder eine alte Holzschatulle.
- Legen Sie kleine – wenn Sie möchten auch verschiedenfarbige – Zettelchen zurecht und einen Stift.
- Platzieren Sie Ihr Gefäß, die Zettel und den Stift an einem zentralen Platz in Ihrer Wohnung.
- Notieren Sie regelmäßig – am Abend zum Beispiel oder am Wochenende – die Momente des Tages oder der Woche, die besonders für Sie waren und für die Sie dankbar sind. Falten Sie dann die Zettelchen und legen Sie sie in das Gefäß.
- Nächstes Weihnachten schenken Sie sich ein ganzes Jahr voller Dankbarkeit. Ziehen Sie sich an einen ruhigen Ort zurück, öffnen Sie das Gefäß und lesen Sie die Zettel.
- Erinnern Sie sich an die vielen besonderen und schönen Momente des Jahres und spüren Sie die Dankbarkeit und alle anderen Gefühle, die kommen.
So schenken Sie es sich selbst – das Wunder des Lebens.
Dankbarkeit zeigen im beruflichen Umfeld
Tipp 1: Regelmäßige Wertschätzung zeigen
- Ein persönliches Dankeschön: Sprechen Sie regelmäßig aus, was Sie an den Leistungen Ihrer Mitarbeitenden schätzen. Ein kurzer Moment der Anerkennung, wie „Danke für Ihren Einsatz in diesem Projekt – Ihre Lösung war entscheidend!“, kann die Stimmung nachhaltig verbessern.
- Team-Meetings nutzen: Beginnen Sie Meetings mit einer kurzen Dankesrunde, in der Erfolge gewürdigt werden.
- Besondere Anlässe feiern: Nutzen Sie Geburtstage, Jubiläen oder Projektabschlüsse, um öffentlich „Danke“ zu sagen.
Tipp 2: Dankbarkeit in die Unternehmenskultur integrieren
- Dankbarkeits-Tagebuch fürs Team: Ähnlich wie ein persönliches Dankbarkeits-Tagebuch können Teams regelmäßige Momente nutzen, um Erfolge und positive Erlebnisse zu notieren.
- Anerkennungskarten: Stellen Sie Karten oder digitale Plattformen bereit, auf denen Mitarbeitende einander Dank aussprechen können.
- Dankbarkeitsprojekte: Initiieren Sie Projekte, die eine Kultur der Wertschätzung fördern, wie z. B. ein „Danke-Tag“ im Unternehmen.
Tipp 3: Dankbarkeit als Leadership-Qualität vorleben
- Authentizität zählt: Dankbarkeit wirkt am besten, wenn sie ehrlich und persönlich ist. Zeigen Sie Ihre eigene Dankbarkeit, indem Sie von positiven Erfahrungen erzählen.
- Emotionale Verbindung stärken: Dankbarkeit schafft Nähe und Vertrauen. Nutzen Sie diese, um offene und ehrliche Beziehungen zu Ihrem Team aufzubauen.
Die Wirkung von Dankbarkeit auf das Arbeitsumfeld
Studien belegen: Dankbarkeit führt zu mehr Zufriedenheit, besserem Wohlbefinden und einer positiven Teamdynamik. Teams, in denen Dankbarkeit Teil des Miteinanders ist, arbeiten kreativer, sind produktiver und erleben weniger Konflikte. Dankbarkeit kann auch als Schutzfaktor gegen Stress wirken und Resilienz fördern.
Ein Beispiel aus der Praxis
Eine Abteilungsleiterin führte im Rahmen eines Veränderungsprozesses ein Ritual ein: Am Ende jeder Woche teilte das Team eine Sache, für die es dankbar war. Dieses einfache Format förderte nicht nur den Austausch, sondern half auch, den Fokus auf das Positive zu lenken. Mitarbeitende berichteten, dass sie sich gestärkt fühlten und besser auf schwierige Phasen vorbereitet waren.
Dankbarkeit: Der Schlüssel zu einer stärkeren Führung
Dankbarkeit macht nicht nur das Leben schöner, sondern auch die Arbeit angenehmer. Nutzen Sie ihre Kraft, um das Arbeitsklima zu verbessern und eine Kultur des Miteinanders zu schaffen. Ein kleines „Danke“ kann Großes bewirken – für Sie, Ihr Team und das Unternehmen.
Auch wir von stg sagen: Danke
Auch wir von stg sagen „Danke“ – für Ihre Treue beim Lesen des stg-Impulses und Ihre wertvollen Hinweise zu Themen und Inhalten dieses Magazins und seiner Wirkung.
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