Kurzimpuls: Dankbarkeit

Dankbarkeit ist mehr als ein kurzes Gefühl, mehr auch als ein Dankeschön. Dankbarkeit ist eine Haltung gegenüber dem Leben. Sie nährt sich aus Akzeptanz, Wertschätzung und tiefer Freude über das, was ist oder war. Dankbar richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das, was im Leben gelingt. Was uns Kraft gibt und trägt. Wie das geht, verrät Ihnen dieser Adventsimpuls.

„Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“ (Jean-Baptiste Massillon, Theologe, 1663–1742)

stg impuls 3 Advent Dankbarkeit

Nicht jeder Tag ist gut, aber jeder Tag hat etwas Gutes

Die Psychologie bezeichnet Dankbarkeit als „wirkungsintensive Lebenseinstellung“. So führt die positive Grundstimmung, die Dankbarkeit erzeugt, zum sogenannten „Broaden-and-Build-Effekt“, wie ihn die amerikanische Wissenschaftlerin Barbara Fredrickson nennt.

Fredrickson zufolge erweitern positive Emotionen die menschliche Wahrnehmung („broaden“). Wir können mehr Reize wahrnehmen und verarbeiten, es bilden sich mehr neuronale Verknüpfungen. Dies wiederum stärkt die kognitive Flexibilität und Kreativität, es verbessert die Problemlösung und das Erkennen von Möglichkeiten und Chancen. Dieser kurzfristige Ressourcenaufbau führt zum Aufbau („build“) langfristiger Ressourcen. Diese – erlebt als neue Fähigkeiten, als Selbst-wirksamkeit oder Resilienz – schaffen die Voraussetzung für neue positive Emotionen.


Falls Sie sich im beruflichen Umfeld belastet fühlen, oder privat vor Herausforderungen stehen, die sich auch auf Ihren Beruf auswirken, können Sie über Ihren Arbeitgeber Unterstützung von externen Experten erhalten. Die läuft über ein so genanntes EAP – die externe Mitarbeiterberatung. Sprechen Sie Ihre Personalabteilung oder Ihren Betriebsrat darauf an. Hier gibt es mehr Informationen dazu: EAP erklärt


Gelebte Dankbarkeit zieht weitere positive Effekte nach sich

  • Wir wertschätzen unser Leben. Auch im Kleinen.
  • Wir strahlen mehr Zufriedenheit aus.
  • Wir werden selbstbewusster.
  • Wir werden gelassener gegenüber Veränderungen.
  • Wir erkennen mehr Chancen und Möglichkeiten.
  • Wir legen einen Grundstein für ein erfülltes Leben.

So bauen Sie Ihr Gehirn um

Regelmäßig praktizierte Dankbarkeit hinterlässt Spuren in unserem Gehirn. Positive Spuren.

Wissenschaftler der Indiana University haben mit 43 Probanden ein Experiment durchgeführt, die wegen Depressionen oder Angststörungen in professioneller Behandlung waren. 22 von ihnen sollten zu Beginn ihrer Sitzungen dreimal wöchentlich 20 Minuten lang einen Brief schreiben. In diesem drückten sie dem Empfänger ihre Dankbarkeit aus – ungeachtet dessen, ob sie diesen anschließend tatsächlich absenden wollten oder nicht. Nach drei Monaten fand bei allen Teilnehmenden der Studie ein Gehirnscan statt.

Was meinen Sie, kam raus?

Die 22 Probanden mit der Dankbarkeitsübung zeigten gegenüber der Kontrollgruppe deutlich mehr Aktivität in den durch die Dankbarkeit aktivierten Gehirnregionen, nämlich Frontal-, Parietal- und Hinterhauptlappen. Das sind übrigens nicht dieselben Gehirnregionen wie bei anderen angenehmen Gefühlen oder der Empathie. Dankbarkeit ist im Gehirn demnach als eigenständige Emotion aktiv. Der Effekt war auch drei Monate nach dem Experiment noch erkennbar.

Das heißt: Dankbarkeit „baut“ im wahrsten Sinne des Wortes das Gehirn um – und das dauerhaft. Je öfter und regelmäßiger Sie sich in Dankbarkeit üben, desto langfristiger und stärker wird sie in Ihrem Gehirn verankert sein.


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Die 5-Finger-Methode

Ein Dankeschön mit jedem Finger

Dankbarkeitsübungen gibt es viele. Eine besonders einfache hat sich die amerikanische Psychologin Elsbeth Martindale ausgedacht. Sie brauchen dafür nur eine Hand.

Zählen Sie Ihre Finger durch.

Daumen (hoch):
Benennen Sie eine Ihrer Eigenschaften oder Stärken,
auf die Sie stolz sind.

Zeigefinger:
Zeigen Sie auf etwas Schönes in Ihrer Umgebung
(idealerweise in der Natur), das Sie gerade sehen.

Mittelfinger:
Nennen Sie eine Sache, die Sie für einen anderen Menschen
getan haben und die Sie erfüllt hat.

Ringfinger:
Erinnern Sie sich an einen Menschen, den Sie aus
tiefsten Herzen lieben oder geliebt haben.

Kleiner Finger:
Denken Sie an eine Sache, für die Sie in Ihrem Leben dankbar sind.


Übrigens

Mehr über diese Themen lesen Sie in unserem stg-Impuls. Das sind Expertentipps aus unserer Beratungspraxis, die wir unseren Kundenunternehmen und deren Mitarbeitenden regelmäßig in gelayouteter Form zur Verfügung stellen.

Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann wenden Sie sich bitte an Martin Reinhardt.


Quellen:

https://psychologie-des-gluecks.de/lexikon/broaden-and-build-theorie/ ; https://karrierebibel.de/dankbarkeit/ ; https://www.thecut.com/2016/01/how-expressing-gratitude-change-your-brain.html  ; https://karrierebibel.de/dankbarkeit/ 

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