Hoffnung in der Arbeitswelt

– ein unterschätzer Impuls für Führung und Zukunft

Ein Gastbeitrag von Michael Hübler

Passt der Begriff Hoffnung in unsere Arbeitswelt?

Es ist jedesmal dasselbe Spiel. Sobald ich das Thema Hoffnung anspreche, ernte ich viel Zuspruch und mindestens genauso viel Ablehnung. Optimismus und Zuversicht passen einfach zu gut in unsere fortschrittsoptimistische Welt. Hoffnung hingegen wirkt schwach, unklar und zögerlich. Doch nach einer ersten Ablehnung beginnen die Menschen zu diskutieren. Nicht obwohl, sondern weil der Begriff vage ist.

In diesem Sinne funktionieren Diskussionen über Hoffung wie ein positiver Virus. Ein Nachdenken über Hoffnung in der Arbeitswelt ist nicht nur provozierend. Es steckt auch an. Und plötzlich realisieren wir, wie oft wir „ich hoffe, dass …“ sagen. Es wäre also an der Zeit, diesen Begriff aus der Versenkung zu holen und für Arbeit und Führung nutzbar zu machen.

Utopien statt Resignation – Was der Arbeitswelt fehlt

Denn was uns heute in der Arbeitswelt häufig fehlt, sind hoffnungsvolle Utopien als Gegengewicht zur allgegenwärtigen Resignation. Utopien werden oft als unrealistisch belächelt. Unrealistische Ziele sind jedoch nicht unmöglich. Stattdessen regiert vielerorten ein pragmatisches Durchhalten. In kurzen Zeitabschnitten ist es vollkommen passend, sich an dem zu orientieren, was machbar erscheint. Ebenso passend ist es, Prozesse oder sich selbst zu optimieren. Dennoch kann der Mensch langfristig nicht ohne Hoffnung leben. Schließlich bedeutet der Satz „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, dass wenn die Hoffnung stirbt, danach nichts mehr kommt.


Unserer Geschäftsführerin Jenny Hoch und der Autor Michael Hübler haben zum Thema Hoffnung ein interessantes Interview geführt – hier reinhören:

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Zwei Funktionen guter Hoffnung: Resilienz und Gestaltungskraft

Jenseits von illusorischen Hoffnungen erfüllt eine gute Hoffnung zwei Funktionen:

  1. Eine stärkende Hoffung hilft uns, schwierige Situationen resilient auszuhalten, weil selbst nach einer Insolvenz oder Kündigung das Leben weiter geht, auch wenn wir heute noch nicht wissen, wie dieses Leben aussehen wird.
  2. Eine gestaltende Hoffnung inspiriert uns als Utopie für eine bessere Zukunft, während Optimismus und Zuversicht lediglich die vorhandene Gegenwart meistern wollen. Hoffnungsvolle Utopien funktionieren deshalb anders als optimistische Geschäftsziele. Das Ziel einer menschlicheren Fehlerkultur oder der Aufbau von Vertrauen in einem Unternehmen lässt sich nicht so leicht auf einen Projektplan herunter brechen. Hoffnungsvolle Utopien verfolgen wir ein Leben lang, ohne sie vermutlich jemals zu 100% zu erreichen. Wer jedoch weiß, wofür er diese Utopien anstrebt, ist auch bereit, sich stetig für seine Hoffnungen zu engagieren.

Fazit: Hoffnung als Zukunftskraft in der Arbeitswelt

Hoffnung ist mehr als ein vages Gefühl – sie ist eine unterschätzte Ressource für Resilienz und Gestaltungskraft in der Arbeitswelt. Gerade in Zeiten von Unsicherheit und pragmatischem Durchhalten braucht es hoffnungsvolle Utopien als Gegengewicht zur Resignation. Sie geben Orientierung, motivieren zum langfristigen Engagement und eröffnen Räume für menschlichere Formen von Führung und Zusammenarbeit. Wer Hoffnung bewusst in den beruflichen Kontext integriert, schafft nicht nur neue Perspektiven, sondern auch eine Kultur, die Wandel und Zukunft aktiv mitgestaltet.

Buchtipp:

Michael Hübler – Hoffnung! Die unterschätzte Führungsstärke in turbulenten Zeiten. Metropolitan 2025

Autoreninformation

Michael Hübler arbeitet seit 2006 als Coach, Mediator und Autor. Als erfahrener Führungstrainer zeigt er, wie Humor, Authentizität und Positivität Führungskräften helfen, gut mit Belastungen umzugehen und trotz allem Freude und Leichtigkeit im Job zu bewahren. Mehr Informationen unter https://www.m-huebler.de/

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