Kurzimpuls: Orientierung

Am Sonntag war der erste Advent, bald ist Weihnachten. Es ist ein weiteres Corona-Weihnachten. Manches wird nicht gehen wie gewohnt, und wir können es nicht selbst entscheiden. Beides ist schwierig. Dann passiert es schnell, dass unsere Aufmerksamkeit sich darauf richtet. Das macht es nicht besser – nicht für uns und nicht in unseren Beziehungen. Mit unseren vier stg-Adventsimpulsen möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf das lenken, was auch da ist. ​ Auf das, was möglich ist. Wir tun dies anhand von vier Gefühlen und Bedürfnissen, die vor Weihnachten besonders deutlich zutage treten. 

Diese sind:

  1. Orientierung​
  2. Verbindung ​
  3. Dankbarkeit ​
  4. Zuversicht ​

Unsere Adventsimpulse, die wir Ihnen heute und an ​den kommenden Dienstagen veröffentlichen, erhalten jeweils ​einen kurzen Erklärteil sowie einfache, sofort umsetzbare ​Übungen, die sich in unserer Beratungs- und Lebenspraxis ​bewährt haben. Mögen sie ebenso hilfreich für Sie sein. ​

stg 1 Adventsimpuls

Orientierung – den Anker setzen​

Direkte Sicherheit über Orientierung im Raum

In den letzten Wochen des Jahres ballt sich vieles. Fallen Weihnachtsfeiern und Einkaufsmarathons in überfüllten Innenstädten auch dieses Mal weg, so zehren Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und die Sorge um erkrankte Angehörige, Freund*innen und Kolleg*innen an den Nerven. 

Die Folgen: Gefühle wie Nervosität, Hilflosigkeit oder Erschöpfung, verengte Wahrnehmung (bis hin zum „Tunnelblick“), körperliche Anspannung, flacher Atem und die zunehmende Empfindung, immer weniger da zu sein. Kennen Sie das: Sie sind richtig gestresst und haben das Gefühl zu „schweben“, d.h. Ihre Füße haben wenig Kontakt zum Boden?

In solchen Momenten ist Sicherheit essentiell. Besonders wirksam ist die Sicherheit, die direkt aus dem Körper kommt, weil sie über den entsprechenden Teil unseres vegetativen Nervensystems vermittelt wird (Parasympathikus). 

Die Übung „Orientierung im Raum“ aktiviert den Parasympathikus und gibt auf eine sehr direkte Weise Sicherheit. Die Wahrnehmung des Außen (Exterozeption) wird sanft angeregt, ohne überzuschießen. Die Langsamkeit der Übung bringt Ruhe ins System. Und nicht zuletzt werden durch die Bewegungen des Kopfes Muskelgruppen in Hals und Nacken angesprochen. Sie helfen, aus der Starre zu kommen, die sich bei großer Anspannung oft einstellt. 

Falls Sie sich im beruflichen Umfeld belastet fühlen, oder privat vor Herausforderungen stehen, die sich auch auf Ihren Beruf auswirken, können Sie über Ihren Arbeitgeber Unterstützung von externen Experten erhalten. Die läuft über ein so genanntes EAP – die externe Mitarbeiterberatung. Sprechen Sie Ihre Personalabteilung oder Ihren Betriebsrat darauf an. Hier gibt es mehr Informationen dazu: EAP erklärt


Orientierung im Raum – so geht’s ​

In dieser Übung bewegen Sie langsam und sanft Ihren Kopf, ​während Sie im Raum umherblicken. ​

Anleitung: 

  • Setzen oder stellen Sie sich bequem hin und atmen Sie einmal tief ein und aus. ​
  • Erforschen Sie dann die Umgebung, in der Sie gerade sind, mit Ihren Augen. Betrachten Sie sie, als würden Sie ein Gemälde im Museum interessiert studieren. ​
  • Lassen Sie Ihren Blick schweifen und „gleiten“ Sie sanft von einem Gegenstand zum nächsten. Verweilen Sie mit Ihrem Blick ein paar Augenblicke dort. ​
  • Bewegen Sie Ihren ganzen Kopf (nicht nur die Augen), in die Richtung, in die Sie schauen. Tun Sie dies langsam und behutsam. ​
  • Schauen Sie in alle Richtungen, auch nach oben und unten. ​
  • Nehmen Sie wahr, wie Sie sich dabei fühlen.​
  • Sobald ein tiefer Atemzug auftaucht, beenden Sie die Übung. ​
  • Spüren Sie noch etwas nach, wie es Ihnen jetzt geht. ​

Unser Tipp:

Sie können diese Übung immer dann einsetzen, wenn Sie spüren, dass Sie sehr unruhig oder starr werden. Alternativ können Sie sie auch in Ihren Tagesablauf einbauen, zum Beispiel nach einer Video-konferenz oder zwischen zwei Aufgaben, um sich auszurichten.  

Probieren Sie’s doch einfach mal aus!

Einen guten Start in die Weihnachtszeit wünscht Ihnen Ihr stg-Team!


Entdecken Sie unser Employee Assistance Program (EAP), das Ihren Mitarbeitern professionelle Unterstützung bei beruflichen und privaten Belastungen bietet. Studien zeigen, dass diese Investition langfristig die Produktivität steigert und die Arbeitsatmosphäre verbessert. Hier gibt es mehr Informationen dazu: EAP Kosten & Nutzen


Übrigens

Mehr über Achtsamkeit, Orientierung und Resilienz lesen Sie in unserem stg-Impuls. Das sind Expertentipps aus unserer Beratungspraxis, die wir unseren Kundenunternehmen und deren Mitarbeitenden regelmäßig in gelayouteter Form zur Verfügung stellen.

Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann wenden Sie sich bitte an Martin Reinhardt.


Quelle: König, V. (2021). Bin ich traumatisiert? München: Gräfe und Unzer Verlagsgruppe.

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