Kurzimpuls: Kommunikation

In unserem 2. Adventsimpuls geht es um Kommunikation. Wenn ich etwas sage, bin ich auf vierfache Weise wirksam. Jede meiner Äußerungen enthält, ob ich will oder nicht, vier Botschaften:

  1. eine Sachinformation (worüber ich informiere) 
  2. eine Selbstkundgabe (was ich von mir zu erkennen gebe)
  3. einen Beziehungshinweis (was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe)
  4. einen Appell (was ich bei dir erreichen möchte) 

Der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun stellt die vier Seiten einer Äußerung als Quadrat dar. Die Äußerung aus den „vier Schnäbeln” des Senders trifft auf die „vier Ohren” des Empfängers. Sender und Empfänger sind gleichermaßen für das Gelingen der Kommunikation verantwortlich.

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Falls Sie sich im beruflichen Umfeld belastet fühlen, oder privat vor Herausforderungen stehen, die sich auch auf Ihren Beruf auswirken, können Sie über Ihren Arbeitgeber Unterstützung von externen Experten erhalten. Die läuft über ein so genanntes EAP – die externe Mitarbeiterberatung. Sprechen Sie Ihre Personalabteilung oder Ihren Betriebsrat darauf an. Hier gibt es mehr Informationen dazu: EAP erklärt


Vier Schnäbel und vier Ohren

Das Kommunikationsquadrat​

1. Auf der Sachebene des Gesprächs 

Hier geht es um die Information, um Daten, Fakten und Sachverhalte. Dabei gelten drei Kriterien: 

  • wahr oder unwahr (Zutreffend oder nicht?)
  • relevant oder irrelevant (Für das Thema von Belang oder nicht?)
  • hinlänglich oder unzureichend (Für das Thema ausreichend oder nicht?) 

Auf der Sachebene muss der Sender den Sachverhalt klar und verständlich ausdrücken. Der Empfänger kann auf dem „Sachohr“ anhand der drei Kriterien reagieren. 

2. Für die Selbstkundgabe gilt:

Wenn jemand etwas von sich gibt, gibt er auch etwas von sich preis. Jede Äußerung ist Ausdruck der Persönlichkeit – der Gefühle, Werte, Eigenarten und Bedürfnisse. Dies kann als Ich-Botschaft oder zwischen den Zeilen geschehen. Der Empfänger bewertet mit seinem Selbstkundgabe-Ohr den Sender.

3. Auf der Beziehungsseite

Hier gebe ich zu erkennen, wie ich zur/zum anderen stehe und was ich von ihr/ihm halte. Der Sender transportiert diese Hinweise implizit oder explizit. Der Empfänger „fühlt“ sich durch die eingehenden Informationen wertgeschätzt oder abgelehnt, missachtet oder geachtet, respektiert oder gedemütigt.

4. Die Einflussnahme auf den Empfänger geschieht auf der Appellseite.

Ergreift jemand das Wort, möchte sie/er etwas erreichen. Sie/er äußert Wünsche, Ratschläge oder Anweisungen. Diese Appelle werden offen oder verdeckt gesandt. Mit dem Appell-Ohr fragt sich der Empfänger: „Was soll ich jetzt (nicht) machen, denken oder fühlen?“

2 Adventsimpuls stg Modell Schulz von Thun


Ein weihnachtliches Beispiel​

Herr und Frau Meier schmücken den Christbaum. Dieses Jahr ist die Tanne besonders üppig. Frau Meier macht mit, weil der Baum ihrem Mann wichtig ist. Das „Feintuning“ überlässt sie ihm und verschwindet in ihr Arbeitszimmer. Eine halbe Stunde später schallt es durchs Haus: ​

„Haaaase, der Christbaum ist schief!“​

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Wie nutzt Ihnen dieses Modell im Alltag? ​

Zum Verständnis und zur Klärung von Missverständnissen und Konflikten

Diese können entstehen, wenn Sender und Empfänger die Ebenen unterschiedlich gewichten oder die Botschaften unterschiedlich deuten. Problematisch sind daneben auch inkongruente Aussagen, in denen etwa auf der Sachebene eine andere Botschaft vermittelt wird als auf der Beziehungsebene.​

Praxistipp 1

Wann immer Sie den Eindruck haben, es „hakt“ in der Kommunikation, fragen Sie nach: „Wie meinst du oder wie meinen Sie das?“ Das klärt die Ebene und erleichtert das Verständnis. ​

Zur Selbstklärung

Wir alle haben einen Lieblingsschnabel und ein Lieblingsohr. Welche das sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab – dem aktuellen Befinden ebenso wie der Persönlichkeit und vergangenen Lernerfahrungen. Wer um seine Vorlieben weiß, tut sich leichter, wenn es schwierig wird. ​

Praxistipp 2

Finden Sie heraus, was Ihr Lieblingsohr ist. Wie Sie etwas hören, bestimmt Ihre Reaktion … und diese wiederum die Reaktion des Gegenübers. ​

Manche Menschen haben ein sehr großes Appell-Ohr. Sie hören vieles als Aufforderung, aktiv zu werden und etwas zu tun. Auf Dauer kann das sehr anstrengend für sie sein. ​

Praxistipp 3

Wann immer Sie den Eindruck haben, es „hakt“ in der Kommunikation, fragen Sie sich: „Wie habe ich das gehört?“ Das klärt, welches Ohr gerade bei Ihnen aktiv ist, und erleichtert das Selbst-Verständnis. ​

Danach können Sie (s. Praxistipp 1) beim Gegenüber nachfragen. ​


Übrigens

Mehr über diese Themen lesen Sie in unserem stg-Impuls. Das sind Expertentipps aus unserer Beratungspraxis, die wir unseren Kundenunternehmen und deren Mitarbeitenden regelmäßig in gelayouteter Form zur Verfügung stellen.

Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann wenden Sie sich bitte an Martin Reinhardt.


Quellen:

https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat

„Ein weihnachtliches Beispiel“ adaptiert nach: https://ready-to-win.com/wp19/kommunikation-zu-weihnachten/​

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