In Teil zwei (Teil eins zum Nachlesen) widmen wir uns praktischen Übungen und haben Anregungen für Sie, die helfen, das Scheitern aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Was können wir tun, damit Niederlagen nicht zum Abstellgleis unseres Lebens werden?
Wir können Verantwortung übernehmen. Konkret geht das in drei Schritten:
- Sich den Gefühlen stellen
- Den eigenen Anteil und das „Wozu?“ analysieren
- Ins Tun kommen
Das macht kein Scheitern ungeschehen. Doch es beeinflusst ganz entscheidend dessen Auswirkungen auf unser Leben.
Was tun, wenn alles viel wird?
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Sich den Gefühlen stellen
Ärger, Hilflosigkeit, Enttäuschung, Trauer, Scham – die emotionalen Folgen einer Niederlage lesen sich wie ein emotionales Horrorkabinett. Da liegt man schon am Boden und dann kommen auch noch diese Gefühle. Ehrlich, das will keiner! Eigentlich.
Uneigentlich sind diese Gefühle da und in den meisten Fällen der Situation durchaus angemessen. In diesem Falle gilt: Weghaben wollen ist zwecklos. Die Gefühle kommen immer wieder.
Lassen Sie sie zu. Benennen Sie die Gefühle – am besten laut. „Ich bin traurig und enttäuscht. Ich bin stinksauer. Ich weiß nicht mehr weiter und fühle mich hilflos. Ich schäme mich. Und – ja – das ist so im Moment!“
Sie wissen ja: Gefühle kommen – und sie gehen wieder. Erstaunlich schnell, meist alle 40 Sekunden. Die Voraussetzung dafür allerdings ist, dass wir die Gefühle kommen und gehen lassen. Wie Wellen.
Im Beitrag „Wie Sie leichter mit schwierigen Gefühlen umgehen“ finden Sie die Anleitung zum Gefühlssurfen und weitere praktische Übungen.
Den eigenen Anteil und das „Wozu?“ analysieren
Nach oder oft auch parallel zur emotionalen Verarbeitung ist es wichtig, das Scheitern ehrlich zu analysieren – allein oder auch mit Freunden oder Familienmitgliedern. Versuchen Sie für sich Klarheit darüber zu gewinnen, wie es zum Scheitern kommen konnte, was Ihr eigener Anteil ist und was Sie in Zukunft anders machen können.
Ganz wichtig: Vermeiden Sie die Frage nach dem Warum? Die nämlich reißt die Wunde immer wieder auf. Sie zielt ausschließlich nach hinten, forscht in der Vergangenheit nach vermeintlichen Ursachen, hadert mit dem Schicksal.
Die wahren Meister des Scheiterns fragen deshalb: Wozu? Klingt ähnlich, macht aber einen Riesenunterschied.
Denn die Frage nach dem Wozu verwandelt selbst den Schicksalsschlag in eine wichtige Station auf einem Weg, der ein Ziel verfolgt. Und das gibt Hoffnung und macht Mut. Wer so fragt, macht etwas aus dem, was passiert – und bekommt so die Handlungskontrolle über sein Leben zurück.
Ins Tun kommen
Im dritten Schritt ist es wichtig, aktiv zu werden und nach vorne zu blicken. So, wie es gerade geht. Dazu ist es erstmal wichtig, dass Sie sich neu ausrichten. Ihren inneren Kompass wieder neu einstellen.
Fragen wie diese können helfen:
Hat mein bisheriges Ziel bzw. bisherige Vorstellung noch Bestand? Falls ja, wie kann ich es auf einem anderen Weg als bisher erreichen? Falls nein, was will ich jetzt? Was braucht es, damit ich wieder Boden unter die Füße bekomme?Was kann ich JETZT tun, um das Steuer wieder zu übernehmen? Ganz konkret.
Überfordern Sie sich nicht, sondern machen Sie ganz bewusst kleine Schritte. Auch die bringen Sie einem neuen Ziel näher.
Probieren Sie’s aus und Sie werden merken: Das Tun ist vielleicht schwer, aber es ist immer noch leichter und weniger anstrengend, als im Alten zu verharren, das vielleicht gar nicht mehr da ist.
Die „Zeit“-Autorin Katharina Weßling bringt es auf den Punkt: „Scheitern ist scheiße. Aber weitermachen ist Kür.“ Stimmt. Erfolgreiche Menschen scheitern nicht weniger. Sie stehen nur immer wieder auf.
Scheitern ist ein Umweg, keine Sackgasse.
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Besser scheitern – einige Anregungen
Die Australierin Celeste Barber hat auf Instagram 7,4 Millionen Follower. Die sehen ihr beim Scheitern am gängigen Schönheitsideal zu.
Der Universitätsprofessor Johannes Haushofer hat seinen „Lebenslauf des Scheiterns“ („CV of Failures“) ins Netz gestellt und damit mehr Aufmerksamkeit erregt als mit seiner wissenschaftlichen Arbeit.
Und bei den Fuckup Nights erzählen gescheiterte Gründer, Chefs und Angestellte erzählen bei den Fuckup-Nights von ihren größten Pleiten. Auf der Bühne.
Wenn Sie dranbleiben wollen am Thema, empfehlen wir Ihnen den Podcast unserer Beraterin Maja Günther: „Hinterher ist man immer klüger!“
Quellen: